ERP-Support: Modelle, Rollen & effektive Optimierung

Ein ERP-System ist das digitale Rückgrat vieler Unternehmen. Es steuert Prozesse, liefert Daten für Entscheidungen und sorgt dafür, dass tägliche Abläufe reibungslos funktionieren. Doch auch das beste ERP-System ist nicht fehlerfrei – es muss gepflegt, angepasst und bei Problemen unterstützt werden. Genau hier setzt der ERP-Support an. Unternehmen stehen dabei vor wichtigen Fragen: Wer übernimmt den Support? Welches Modell ist das richtige? Und wie lässt sich der Support effizient gestalten, um Kosten zu senken und die Nutzerzufriedenheit zu erhöhen? In diesem Beitrag beleuchten wir verschiedene Support-Modelle, ihre Vor- und Nachteile sowie praxisnahe Tipps zur Optimierung.
ERP Support Beitragsbild

ERP-Support-Modelle im Überblick

1. Interner Support

Beim internen Support kümmern sich eigene Mitarbeiter um alle Support-Anfragen. Das betrifft sowohl technische als auch fachliche Themen. Typische Rollen sind:

  • Key-User: Fachliche Ansprechpartner innerhalb der Abteilungen. Sie unterstützen Kollegen bei Fragen zur Bedienung oder Prozessen.
  • IT-Abteilung / Inhouse ERP-Team: Technischer Support, Systemadministration, kleinere Anpassungen oder Konfigurationsänderungen.

Vorteile:

  • Schnelle Reaktionszeiten, da Mitarbeiter vor Ort sind
  • Hohe Kenntnis der internen Prozesse und individuellen Anpassungen
  • Persönliche Bindung zwischen Support-Team und Anwendern

Nachteile:

  • Hoher Ressourcenbedarf, insbesondere bei komplexen Systemen
  • Risiko von Wissensinseln, falls einzelne Experten das Unternehmen verlassen
  • Eingeschränkte Kapazitäten bei großen Projekten oder Updates

2. Externer Support (Dienstleister)

Hier übernimmt ein ERP-Dienstleister oder der Softwarehersteller den Support. Dies kann in Form von Wartungsverträgen, Ticketsystemen oder Consulting erfolgen.

Vorteile:

  • Zugriff auf breites Expertenwissen und Erfahrung aus vielen Projekten
  • Entlastung der internen IT
  • Flexibilität bei Engpässen oder Spezialthemen

Nachteile:

  • Kostenintensiver, vor allem bei hoher Ticketanzahl
  • Längere Reaktionszeiten möglich, insbesondere bei weniger priorisierten Anfragen
  • Externe kennen oft nicht alle unternehmensspezifischen Prozesse im Detail

3. Hybrides Modell (intern + extern)

Viele Unternehmen setzen auf eine Mischform: Key-User und Inhouse-IT kümmern sich um Standardfragen, während komplexere Themen an externe Partner eskaliert werden. Dieses Modell ist heute sehr verbreitet.

Vorteile:

  • Effiziente Nutzung interner Ressourcen für Standard-Support
  • Zugriff auf externes Expertenwissen bei Spezialfällen
  • Kosten lassen sich besser steuern

Nachteile:

  • Abgrenzung der Zuständigkeiten muss klar definiert werden
  • Schnittstellen zwischen internem und externem Support bergen organisatorische Herausforderungen
  • Potenzial für Doppelarbeit, wenn Prozesse nicht sauber geregelt sind

Infografik ERP-Support-Modelle im Überblick

Effektive Optimierung des ERP-Supports

Auch wenn ein gutes Support-Modell gewählt wurde, bleibt Optimierung ein Dauerauftrag. Hier einige praxisnahe Ansätze:

Wissen dokumentieren

Ein großer Teil der Supportanfragen betrifft wiederkehrende Probleme oder Bedienungsfragen. Hier hilft eine Wissensdatenbank:

  • FAQs für Anwender
  • Dokumentation individueller Prozesse
  • Checklisten für häufige Fehlerquellen

Das reduziert Tickets und entlastet die Support-Teams.

Support-Prozesse standardisieren

Klare Prozesse für die Ticketaufnahme, Priorisierung und Eskalation sind entscheidend. Dazu gehören:

  • Definierte Reaktions- und Lösungszeiten (SLAs)
  • Transparente Kommunikation zum Status laufender Tickets
  • Standardisierte Tools (z. B. Helpdesk-Systeme)

Key-User regelmäßig schulen

Key-User sind ein Schlüssel zum erfolgreichen Support. Sie sollten regelmäßig in folgenden Themen fit gehalten werden:

  • Neue ERP-Funktionen
  • Änderungen durch Updates
  • Prozessanpassungen im Unternehmen

Ticket-Analysen nutzen

Support-Tickets liefern wertvolle Hinweise auf Schwachstellen im System oder in Prozessen. Sinnvoll ist eine regelmäßige Auswertung:

  • Welche Themen treten häufig auf?
  • Gibt es Muster, die sich beseitigen lassen?
  • Wo sind Schulungen oder Prozessänderungen notwendig?

Klare Kommunikation etablieren

Gerade im hybriden Modell ist eine transparente Kommunikation zwischen internem Team, externen Partnern und den Fachbereichen essenziell. Regelmäßige Jour-fixe-Termine helfen, offene Themen zu besprechen und die Zusammenarbeit zu verbessern.

Fazit: Warum starker ERP-Support für Ihren Unternehmenserfolg entscheidend ist

ERP-Support ist weit mehr als nur die Lösung technischer Probleme. Er sorgt dafür, dass ein ERP-System stabil läuft, Nutzer zufrieden sind und das Unternehmen effizient arbeiten kann. Dabei stehen verschiedene Modelle zur Wahl: intern, extern oder hybrid – jedes mit eigenen Vor- und Nachteilen. Entscheidend ist jedoch nicht nur die Modellwahl, sondern die kontinuierliche Optimierung des Supports: durch klare Rollen, Dokumentation, Analyse und Schulung. Denn ein guter ERP-Support ist letztlich ein entscheidender Faktor für die Leistungsfähigkeit des gesamten Unternehmens.

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