ERP System für kleine Unternehmen & den Mittelstand

Die Vorteile einer Einführung von ERP-Systemen bei kleinen und mittelständischen Unternehmen sind sehr vielfältig, da man hier häufig Lösungen vorfindet, die zwar im ersten Schritt praktikabel und kostengünstig erscheinen, sich im zweiten Schritt aber meist als historisch gewachsen, datenredundant und ineffizient erweisen. Durch ein ERP-System lassen sich hierbei mehrere Potentiale heben.
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Warum ein ERP System für KMU wichtig ist

  • Prozessautomatisierung: Ein ERP-System ermöglicht die Automatisierung von Geschäftsprozessen wie Bestellwesen, Lagerverwaltung, Rechnungsstellung und Buchhaltung. Dies reduziert manuelle Aufgaben, minimiert Fehler und verbessert die Effizienz der Abläufe.
  • Datenintegration: Das System integriert verschiedene Unternehmensbereiche. Dadurch stehen alle relevanten Informationen zentral zur Verfügung, was die Datentransparenz erhöht und die Entscheidungsfindung erleichtert.
  • Echtzeitinformationen: Durch die zentrale Datenhaltung und -verarbeitung liefert ein ERP-System Echtzeitinformationen über den aktuellen Zustand des Unternehmens. Dies ermöglicht es den Entscheidungsträgern, fundierte und zeitnahe Entscheidungen zu treffen.
  • Compliance und Berichterstattung: Die Software unterstützt KMUs bei der Einhaltung von rechtlichen und regulatorischen Vorgaben. Es erleichtert die Erstellung von Finanzberichten, Steuererklärungen und anderen Compliance-Anforderungen.
  • Kostenreduzierung: Obwohl die Implementierung eines ERP-Systems zunächst eine Investition erfordert, kann es langfristig zu Kosteneinsparungen führen. Durch die Automatisierung von Prozessen, die Verbesserung der Effizienz und die Reduzierung von Fehlern können KMUs ihre Betriebskosten senken.

Auswahlkriterien für eine ERP-Software für KMU

Bei den Kriterien für eine ERP Auswahl unterscheiden sich KMU im Wesentlichen nicht von größeren Unternehmen. Nicht jede Software ist geeignet für kleine Unternehmen, da ein großes Portfolio an Funktionen eine höhere Komplexität mit sich bringt, welche das Tagesgeschäft eher behindert als unterstützt.

Im Grunde schaut man jedoch auf die Branche, die Unternehmensstruktur, Referenzen, die Kundenstruktur oder bspw. die Art der Fertigung, der Dienstleistung oder des Handels. Die Kriterien setzt man bei allen Unternehmensgrößen an. Erst im zweiten Schritt schaut man auf die Besonderheiten des Unternehmens und den entsprechenden Anforderungen. Darüber hinaus geht es dann um die tatsächlichen Funktionalitäten, die Skalierbarkeit, einer Mehrmandantenfähigkeit oder auch der Flexibilität sowie den notwendigen Support, welchen es benötigt.

Relevante Funktionen eines ERP-Systems für den Mittelstand

Ein ERP-System für den Mittelstand sollte eine Vielzahl von Funktionen bieten, um die spezifischen Anforderungen und Bedürfnisse dieser Unternehmen zu erfüllen. Hier sind einige relevante Funktionen, auf die KMUs bei der Auswahl einer ERP-Software achten sollten:

Finanzmanagement: Ein gutes ERP-System sollte Funktionen zur Buchhaltung, Finanzberichterstattung, Rechnungsstellung, Zahlungsabwicklung und Budgetierung bieten. Es sollte in der Lage sein, die gesamte finanzielle Transaktionshistorie zu verfolgen und Finanzberichte zu generieren.

Lagerverwaltung: Eine effiziente Lagerverwaltung ist entscheidend, um Bestände zu überwachen, Bestellungen zu bearbeiten, Lieferzeiten zu optimieren und Engpässe zu vermeiden. Ein ERP-System sollte Funktionen wie Bestandsverfolgung, Wareneingang und -ausgang, Bestandsplanung und -optimierung bieten.

Vertrieb und Kundenmanagement: Ein ERP-System sollte Funktionen zur Vertriebsverwaltung, Kundenbeziehungsmanagement (Customer Relationship Management, CRM), Auftragsverwaltung und Vertriebsanalyse bereitstellen. Es sollte die Verwaltung von Kundenkontakten, Vertriebsprozessen, Angeboten, Aufträgen und Verkaufschancen ermöglichen.

Einkauf und Lieferantenmanagement: Die Software sollte Einkaufsfunktionen wie Bestellwesen, Lieferantenverwaltung, Angebotsvergleich und Rechnungsprüfung unterstützen. Es sollte den gesamten Beschaffungsprozess optimieren und die Zusammenarbeit mit Lieferanten erleichtern.

Produktion und Fertigung: Wenn das KMU produktionsbasierte Aktivitäten hat, sollte das ERP-System Funktionen zur Produktionsplanung, Stücklistenverwaltung, Fertigungsauftragsverwaltung und Ressourcenplanung bieten. Es sollte die Effizienz in der Produktion verbessern und die Nachverfolgung von Materialverbrauch und Fertigungsfortschritt ermöglichen.

Personalmanagement: Funktionen zur Personalverwaltung, Zeit- und Anwesenheitsmanagement, Lohnabrechnung und Personalentwicklung sollten geboten und die Verwaltung von Mitarbeiterdaten, Gehaltsabrechnung und Zeitverfolgung unterstützt werden.

Berichterstattung und Analyse: Das ERP-System sollte robuste Berichterstattungs- und Analysefunktionen bieten, um Echtzeitdaten in aussagekräftige Berichte und Dashboards umzuwandeln. Dies ermöglicht den Entscheidungsträgern eine fundierte Entscheidungsfindung und Leistungsüberwachung.

Diese Funktionen dienen als Orientierungspunkte für die Auswahl einer geeigneten ERP-Software für KMUs. Es ist wichtig, die spezifischen Anforderungen und Ziele des Unternehmens zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass das ERP-System nicht nur die Geschäftsfähigkeit verbessert, sondern auch Wettbewerbsvorteile und Alleinstellungsmerkmale unterstützt und abbildet.

ERP-Implementierung in Kleinunternehmen: Das gibt es bei der Einführung zu beachten

Bei der Einführung eines ERP-Systems in KMU gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten. Hier sind einige Punkte, die bei der Implementierung eines ERP-Systems berücksichtigt werden sollten:

  • Klare Geschäftsziele definieren: Bestimmen Sie die spezifischen Ziele, die Sie mit dem ERP-System erreichen möchten. Identifizieren Sie die Herausforderungen und Engpässe, die Sie lösen möchten, und legen Sie fest, welche Geschäftsprozesse verbessert werden sollen.
  • Sorgfältige Bedarfsanalyse durchführen: Führen Sie eine gründliche Analyse Ihrer geschäftlichen Anforderungen durch, um sicherzustellen, dass das ERP-System Ihre spezifischen Bedürfnisse erfüllt. Berücksichtigen Sie Faktoren wie Funktionalität, Skalierbarkeit, Benutzerfreundlichkeit, Integrationsmöglichkeiten und Budget.
  • Klare Kommunikation und Einbindung der Mitarbeiter: Stellen Sie sicher, dass die Mitarbeiter über die Einführung des ERP-Systems informiert werden und verstehen, warum diese Veränderung stattfindet. Bieten Sie Schulungen und Schulungsmaterialien an, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter das neue System effektiv nutzen können.
  • Auswahl des richtigen ERP-Anbieters: Nehmen Sie sich Zeit, um verschiedene ERP-Anbieter zu evaluieren und wählen Sie einen Anbieter aus, der Erfahrung mit KMUs hat und deren Anforderungen versteht. Prüfen Sie die Zuverlässigkeit des Anbieters, den Support, die Update-Politik und die Erfolgsbilanz bei der Implementierung.
  • Realistische Projektplanung erstellen: Entwickeln Sie einen detaillierten Projektplan, der alle Phasen der ERP-Implementierung abdeckt, von der Systemauswahl und -konfiguration bis hin zur Schulung und dem Go-Live. Stellen Sie sicher, dass realistische Zeitpläne, Meilensteine und Verantwortlichkeiten festgelegt sind.
  • Schrittweise Implementierung: Eine schrittweise Implementierung kann in KMUs sinnvoll sein, um das Risiko und die Auswirkungen auf das Tagesgeschäft zu minimieren. Starten Sie mit einem Pilotprojekt oder einer kleinen Abteilung und erweitern Sie schrittweise auf andere Bereiche.
  • Kontinuierliche Schulung und Unterstützung: Stellen Sie sicher, dass Schulungsprogramme und Supportmechanismen vorhanden sind, um die Anwender vor allem in der Phase nach der Implementierung weiter unterstützen um ihnen die notwendige Sicherheit bei der Anwendung zu geben.

Fazit: Die passende ERP-Lösung für kleine Unternehmen & den Mittelstand

Die Einführung eines ERP-Systems bietet KMUs zahlreiche Vorteile. Durch die Automatisierung von Geschäftsprozessen, eine verbesserte Datenintegration, Echtzeitinformationen, Unterstützung bei der Compliance und potenzielle Kostenreduktion können KMU ihre Effizienz steigern, die Entscheidungsfindung verbessern und Wettbewerbsvorteile erzielen. Bei der Auswahl einer ERP-Software für KMUs sollten relevante Funktionen wie Finanzmanagement, Lagerverwaltung, Vertrieb und Kundenmanagement, Einkauf und Lieferantenmanagement, Produktion und Fertigung, Personalmanagement sowie Berichterstattung und Analyse berücksichtigt werden.

Bei der ERP-Implementierung ist es wichtig, klare Geschäftsziele zu definieren, eine gründliche Bedarfsanalyse durchzuführen, die Mitarbeiter einzubeziehen, den richtigen ERP-Anbieter auszuwählen, einen realistischen Projektplan zu erstellen, eine schrittweise Implementierung zu planen und kontinuierliche Schulung und Unterstützung anzubieten. Eine gut geplante und durchdachte Einführung eines ERP-Systems kann den Erfolg und das Wachstum von Unternehmen im Mittelstand unterstützen.

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